Havuts Tar
Verlassenes Kloster in Armenien mit Geschichte und Ausblick
Verlassene Orte in Armenien haben ihren ganz eigenen Reiz – und das Kloster Havuts Tar, hoch über dem Azat-Tal gelegen, ist eines der beeindruckendsten Beispiele dafür. Eingebettet in das Khosrov-Naturreservat, unweit des bekannten Garni-Tempels, liegt diese mittelalterliche Klosterruine wie ein verstecktes Juwel in der wilden Landschaft.
Unser Aufstieg ins Abenteuer
Es war unser erster Tag in Armenien, und wir waren schon jetzt begeistert von der atemberaubenden Natur, den Farben und der Weite dieses Landes. Was wir nicht wussten: Um Havuts Tar zu erreichen, mussten wir eine kleine, aber steile Wanderung auf uns nehmen. Der Himmel war grau, Nebel hing über den Hügeln, immer wieder nieselte es leicht – doch umkehren kam für uns nicht in Frage.
Motiviert und neugierig stiegen wir den Berg hinauf, Schritt für Schritt, mit dem Ziel vor Augen. Schon unterwegs entdeckten wir alte Khachkars (armenische Kreuzsteine) mit Inschriften und Reliefs – und je näher wir dem Kloster kamen, desto mehr spürten wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Oben angekommen standen wir vor einer beeindruckenden Klosteranlage, die selbst im Nebel ihre Kraft ausstrahlte. Der Weg hatte sich gelohnt – ein perfekter Auftakt für unser Armenien-Abenteuer.
Was ist Havuts Tar?
Das Kloster Havuts Tar (armenisch: Հավուց Թառ Վանք) wurde zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut und zählt heute zu den bedeutendsten verlassenen Klöstern in Armenien. Es liegt direkt oberhalb des Azat-Flusses und bietet einen traumhaften Ausblick auf die Schluchten und Berge rund um Garni.
Auch wenn die Anlage teilweise verfallen ist, sind noch viele architektonische Details erhalten: alte Mönchszellen, Reliefs, Inschriften, und Reste einer Bibliothek. Besonders schön ist die Hauptkirche, bei der noch heute feine Verzierungen aus dunkelgrauem und orangefarbenem Tuffstein sichtbar sind.