U-Verlagerung Katz
Ein ehemaliges Bergwerk das im zweiten Weltkrieg als Produktionsstätte diente
Alte Bergwerke und Stollenanlagen sind immer wieder faszinierend, denn man weiß nie, was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt. Besonders in großen Anlagen gibt es viel zu entdecken, und die Gefahr, sich zu verlaufen, ist allgegenwärtig. Auch wir haben zunächst den falschen Weg eingeschlagen und sind erst später im interessanten Teil der Anlage gelandet. Leider konnten wir nur einen Bruchteil der gesamten Struktur erkunden, doch der Besuch war dennoch ein spannendes Erlebnis.
Hier noch etwas Geschichtliches zur Anlage:
Die U-Verlagerung Katz war eine unterirdische Produktionsstätte während des Zweiten Weltkriegs, die in einer ehemaligen Kalkgrube im Elsass eingerichtet wurde. Im Rahmen der sogenannten „U-Verlagerungen“ – der geheimen Untertage-Verlagerung von Rüstungsbetrieben zum Schutz vor alliierten Luftangriffen – diente sie der Firma Schütte & Forbach zur Herstellung von Präzisionskugeln als Vorstufe für die Kugellagerproduktion.
Die Stollen der Anlage erstreckten sich über eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern, doch viele Bereiche blieben unvollendet. Trotz der aufwendigen Bauarbeiten wurde die Produktion nur teilweise aufgenommen. Nach Kriegsende fand die Anlage eine neue Nutzung, unter anderem als Standort für Pilzzucht, wovon heute noch einige Relikte zeugen.
U-Verlagerungen wie Katz waren eine verbreitete Maßnahme des NS-Regimes, um kriegswichtige Industrien in unterirdischen Anlagen – oft in alten Bergwerken oder eigens angelegten Stollen – vor Bombenangriffen zu schützen