RAF Stenigot
Die Reste eines Radarsystems aus dem zweiten Weltkrieg
Die riesigen Schüsseln mit einem Durchmesser von 20 m, die im Rahmen des Allied Command Europe High Programm der NATO errichtet wurden, bildeten einst ein entscheidendes Bindeglied im westeuropäischen Verteidigungssystem während der Zeit des Kalten Krieges. Als das System 1959 eingeführt wurde, sahen sich Offiziere der RAF Stenigot, die während des Zweiten Weltkriegs frühzeitig vor Angriffen deutscher Luftwaffenbomber gewarnt hatten, nun damit beauftragt, Anweisungen und Befehle über die drohende Gefahr eines Angriffs durch die russischen Streitkräfte weiterzuleiten. Als Teil eines Netzwerks von 82 Stationen, die sich über neun verschiedene Länder erstreckten, stellte die Basis eine streng geheime Telefon- und Telegrafenkommunikation mit großer Reichweite, zwischen allen 15 damaligen NATO-Mitgliedstaaten her.
Mehr als 30 Jahre blieb die Anlage in Betrieb, jedoch führten technologische Fortschritte in den Kommunikationstechnologien in den 1980er Jahren dazu, dass das Programm zunehmend überflüssig wurde und schließlich Anfang der 1990er Jahre eingestellt wurde. Nach und nach wurden die Gebäude des Standorts abgerissen und die Schüsseln abgebaut.
Nach aktuellen Informationen wurden drei der vier denkmalgeschützten Schüsseln verschrottet und abtransportiert. Mehrere Quellen berichten über diese Tragödie. Umso mehr freut es mich, dass ich diese mit meiner Kamera für die Ewigkeit festhalten konnte.