Manoir tipografico
Ein verlassenes Herrenhaus in den Vogesen mit einer bewegten Geschichte und versteckten Schönheiten.
Es war an einem regnerischen Tag, als wir das alte Herrenhaus in Laval-sur-Vologne in den Vogesen erreichten. Der Parkplatz direkt vor dem Maison lud uns ein, unser Auto abzustellen. Wir entdeckten den heruntergedrückten Zaun und eine offene Tür, aber wir beschlossen, unser Auto ein paar Meter weiter weg zu parken und das Anwesen von hinten zu nähern. Schnell schlüpften wir durch die offene Tür und begannen, Fotos zu machen. Wie immer begann ich auf dem Dachboden mit meinen Aufnahmen, denn wenn ich erst einmal im Erdgeschoss angekommen bin und jemand durch die zahlreichen Fenster sieht, habe ich zumindest den Rest des Hauses fotografiert. Das Haus bot viele Motive und die Zeit verflog wie im Fluge. Als wir jedoch im Erdgeschoss ankamen, bemerkte meine Begleiterin eine Person, die ums Haus schlich und schließlich hineinkam. Ein Nachbar hatte den kaputten Zaun entdeckt und wollte nach dem Rechten sehen. Glücklicherweise konnte einer von uns ein wenig Französisch und konnte den Mann besänftigen. Ich machte noch ein paar Aufnahmen, war aber leider noch lange nicht fertig. Um größere Probleme zu vermeiden, verließen wir das Haus und der Mann verschloss die Läden mit Stacheldraht, damit sie niemand so schnell wieder öffnen konnte. Danach zog er den Zaun hoch und wir machten noch schnell eine Außenaufnahme, bevor wir weiterfuhren. Es war witzig, dass er sich wunderte, wo unser Auto war, da wir es nicht direkt vor dem Haus geparkt hatten. Alles in allem hatte ich tolle Bilder.
Das Herrenhaus wurde vermutlich in den 1920er Jahren erbaut und diente in der Vergangenheit als Kunstzentrum. Es enthielt eine Sammlung von Kunstwerken und Artefakten, von denen viele bei meinem Besuch leider schon verschwunden waren. Das Manoir gehörte in der Vergangenheit einem lokalen Finanzier, der es nach seinem Tod in den 2000er Jahren seiner Frau vererbte. Nachdem seine Frau einige Jahre später verstorben war, wurde das Anwesen zum Verkauf angeboten. Jahrelang stand das Gebäude leer und wurde von Fotografen besucht, bis es schließlich aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde. Heute ist es ein Escape Room-Zentrum, das sich großer Beliebtheit erfreut.