Ziegelei H.

Bereits bei der Anfahrt erkennt man die markanten Schornsteine, die über die Baumwipfel ragen und verraten, dass hier im Wald etwas Verstecktes sein muss. Doch von oben betrachtet, lässt sich der genaue Standort des Geländes nur schwer ermitteln. Das gesamte Areal ist von Efeu überwuchert und wirkt sehr verwunschen. Es ist bedauerlich, dass ich es in all den Jahren nicht noch einmal geschafft habe, hier vorbeizuschauen, denn ich hätte sicherlich einige Bildideen, die sich hier umsetzen lassen würden.
Die Ziegelei H. befindet sich im Elsass und wurde im Jahr 1880 erbaut. Anfangs wurden in der Ziegelei Fliesen hergestellt, jedoch enthielt der Ton aus den ausgebeuteten Steinbrüchen zu viele Kieselsteine und seine Qualität reichte nicht aus, um wasserdichte Fliesen herzustellen. Aus diesem Grund wurde 1918 die Fliesenproduktion eingestellt und die Fliesenfabrik in eine Ziegelei umgewandelt. Im Jahr 1930 waren etwa dreißig Arbeiter beschäftigt. 1950 wurde die Produktion aufgrund der mangelnden Qualität eingestellt.
Das Besondere an dieser Ziegelei ist ihr Brennofen. Verwendet wurde ein Hoffmann-Ofen, der in Deutschland von Friedrich Hoffmann im Jahr 1858 patentiert wurde. Der Hoffmann-Ofen hat eine ringförmige Kammer, die in mehrere Kammern unterteilt ist. Es handelt sich um einen Durchlaufofen, bei dem das Feuer in jeder Kammer separat aufrechterhalten wird.