Siebel Ferry

Siebel Ferry

Die Siebelfähre – ein faszinierendes Relikt aus vergangenen Zeiten.

Als ich mich auf meinen Kroatien-Urlaub vorbereitete und nach aufregenden Lost Places suchte, stieß ich auf die faszinierende Zavratnica Bucht. Hier soll eine versunkene Fähre liegen, die nur mit dem Schnorchel zu erreichen ist. Mit großer Vorfreude machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zu diesem geheimnisvollen Ort.
Über einen Schotterweg, der sich durch die atemberaubende Landschaft schlängelte, gelangten wir zur Bucht. Der Weg war zwar nicht perfekt ausgebaut, aber das machte das Abenteuer nur noch spannender. Jeder Schritt ließ unsere Vorfreude weiter wachsen, denn wir wussten, dass uns etwas Besonderes erwartete. Da die Bucht Teil eines Nationalparks ist, mussten wir einen Eintritt von 5€ pro Person zahlen. Aber dieser Betrag war gut investiert, denn wir wurden mit einer sauberen und gut gepflegten Umgebung belohnt. Sogar ein kleiner Kiosk und Toiletten waren vorhanden, wenn auch etwas rustikal.
Bei meinen drei Schnorchelgängen in der Bucht konnte ich schließlich einige faszinierende Bilder machen. Das Wasser war leider etwas trübe, was das Fotografieren erschwerte. Zudem hatte man beim Schnorcheln nur begrenzt Luft zum Atmen, und wenn man dann noch auf 5-8 Metern Tiefe taucht, bleibt einem nicht viel Zeit, um Bilder zu machen. Trotzdem war dieser Ausflug definitiv ein Highlight meiner Reise und es hat sich gelohnt, dieses außergewöhnliche Abenteuer zu erleben


Die Siebelfähre – ein faszinierendes Relikt aus vergangenen Zeiten. Ursprünglich als Lösung für den dringenden Seetransport großer Mengen an Menschen und Material während des Zweiten Weltkriegs konzipiert, erwies sich dieses vorgefertigte Doppelhüllen-Landungsboot als äußerst vielseitig und robust.
Nach dem Abbruch der deutschen Operation „Seelöwe“ fanden die Siebelfähren ihren Einsatz an verschiedenen Fronten, darunter im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Durch ihren modularen Aufbau konnten sie schnell und effizient per Bahn in entfernte Kriegsgebiete transportiert werden. Sie fungierten nicht nur als Transportmittel, sondern übernahmen auch die Rolle von Landungsbooten, indem sie Truppen an feindlichen Küsten absetzten.
Nach dem Krieg fanden einige der erhaltenen Exemplare der Siebelfähre in verschiedenen Ländern Verwendung als Beförderungs- und Transportmittel. Insbesondere auf dem Rhein und in der Region Bonn und Nierstein sowie entlang der Adria wurden sie bis Mitte der 1960er Jahre als Fähren eingesetzt.
Ein bemerkenswerter Ort in der Nähe von Jablanac, die enge und tiefe Bucht von Zavratnica, diente während des Zweiten Weltkriegs den deutschen Landungsbooten als sicherer Unterschlupf. Angesichts des intensiven Landverkehrs der Partisanen im Jahr 1944 entschieden sich die Deutschen, den Großteil ihrer Material- und Soldatentransporte auf dem Seeweg abzuwickeln. Die Bucht von Zavratnica bot dank ihrer Festungswerke und versteckten Lage einen idealen Zufluchtsort für die Boote während des Tages, wenn die Angriffsgefahr aus der Luft am größten war.
Zavratnica erwies sich jedoch als gefährlicher Angriffsort aufgrund der schmalen und steilen Hänge der umliegenden Hügel. Hier kam es zu dramatischen Kämpfen zwischen deutschen Verteidigungskräften und britischen Flugzeugen. Mehrere kleine Schiffe und Boote wurden während des Krieges in Zavratnica versenkt, darunter auch das Doppelrumpfschiff LF 126. Bei einem verheerenden Angriff von britischen Hurricanes erlitt es schwere Treffer und geriet in Brand. Schwer beschädigt sank der Lastkahn schließlich in der Bucht, wo er bis heute am Ufer ruht – ein stummer Zeuge vergangener Schlachten und ein faszinierendes Überbleibsel aus der Geschichte.

 

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