Manastir Savinac
Die Überreste des mittelalterlichen orthodoxen Klosters St. Sava
In den einsamen Weiten des nördlichen Teils von Fruška Gora, abseits der ausgetretenen Pfade und verborgen in der Geschichte, erheben sich die geheimnisvollen Ruinen des mittelalterlichen Klosters Savinac. Ein Ort, der in Nebel gehüllt ist, wenn es darum geht, wann genau dieses ehrwürdige Gemäuer errichtet wurde und wer der visionäre Gründer dieser Kirche war. Wie ein vergessenes Kapitel in den Annalen der Zeit scheint Savinac aus der Vergangenheit aufzutauchen und uns dazu einlädt, seine Rätsel zu entschlüsseln.
Man vermutet, dass dieses beeindruckende Gebäude einst eine Festungsanlage war, die zum strategisch bedeutenden mittelalterlichen Komplex von Dumbovo gehörte. Doch die Spuren der Archäologen führen uns in ein Labyrinth des Ungewissen. Welcher Glaube mag die Erbauer und Gläubigen dieser Kirche vereint haben? In den schattenhaften Gemäuern unweit des Tempels stieß man auf christliche Skelette, aber keine anderen Funde konnten eindeutige Schlüsse über die Vergangenheit dieses Ortes ziehen. Einige Forscher mutmaßen, dass die Strebepfeiler an den Ecken der Westwand auf eine römisch-katholische Herkunft hindeuten könnten. Doch neuere Erkenntnisse, gestützt auf Literaturquellen, lassen die Vermutung zu, dass es sich hierbei um die Überreste des mittelalterlichen orthodoxen Klosters St. Sava aus dem 13. Jahrhundert handeln könnte.
In längst vergangenen Zeiten zierte prächtige Malerei die Wände dieser Kirche, und bis zum Anbruch des 20. Jahrhunderts konnten die Nachkommen dieser Kunstwerke bewundert werden. Ein dreistöckiger Turm ragte an der Westseite empor, gleichzeitig Verteidigungsanlage und Glockenturm. Die Experten sind sich einig, dass die konstruktive Ähnlichkeit der Bodenwände eine Verbindung zu einem Turm in Stalac aus dem 14. oder 15. Jahrhundert nahelegt, ein Zeugnis für die beeindruckende Architekturgeschichte dieses Ortes.
Heute werden die Überreste dieser einst prächtigen Kirche sorgsam vom Institut für den Schutz von Kulturdenkmälern der Stadt Novi Sad bewacht. Doch im Jahr 2017 erlebte dieser mystische Ort eine Wiedergeburt, als ein großer Teil des umliegenden Landes von der Serbisch-Orthodoxen Kirche erworben wurde. Diese heilige Stätte wurde um eine Blockkirche aus Holzfachwerk erweitert, in der die Liturgie selbst in den eisigsten Wintern gefeiert wird, und so wird die jahrhundertealte Tradition inmitten der Ruinen von Savinac am Leben gehalten.