Hotel Heinrich Heine
Ein ehemaliges Luxushotel im Harz
Es war schon spät am Abend als wir in unserem Hotel ankamen. Am nächsten Tag stand ein Forentreffen in der nahen gelegenen Heilstätte an. Doch dies war nicht das einzige Objekt der Begierde. Das ehemalige Luxushotel Heinrich Heine mit seiner großartigen Kellerbar wollte ich unbedingt vor meine Linse bekommen. Also sind wir noch am selben Abend losgezogen und suchten einen Eingang in das Hotel. Ein massiver Bauzaun versperrte uns den Weg. Einige Meter weiter endete dieser jedoch im Dickicht und wir konnten uns dem Gebäude nähern. Ein Zustieg fanden wir dann auch im 1. OG. Wir liefen zügig in den Keller, um nicht durch unsere Taschenlampen aufzufallen. In der Bar angekommen baute ich meine mitgebrachten Teelichter und Taschenlampen auf, um den Raum zu illuminieren. Nachdem die Bilder im Kasten waren, begaben wir uns auf den Rückweg und kamen am nächsten Tag nochmals vorbei um Fotos bei Tageslicht zu bekommen. Erst bei Tageslicht fiel uns erst auf wie marode das ganze Gebäude ist. Mit diesem Wissen wäre ich sicherlich nicht nachts in den Keller gestiefelt. Da aber glücklicherweise alles gut gegangen ist, kann ich nun meine Fotos von meinem Besuch präsentieren.
Das als Fürst zu Stollenberg bekannte Hotel wurde ab 1898 nach Plänen des Wernigeroder Architekten Ernst Niewerth als Luxushotel im harztypischen, landschaftlich geprägten Reformstil errichtet und im Jahr 1900 eröffnet.
Während des Zweiten Weltkrieges bis 1945 diente das Hotel als Entbindungsheim. Danach wurde das Hotel zunächst von sowjetischen Offizieren requiriert, bis es im Jahr 1946 in das Heutige Heinrich Heine Hotel umbenannt wurde.
Nach der Wende galt das Hotel als nicht mehr zeitgemäß und konnte mit den gewachsenen Ansprüchen nicht mehr mithalten und so schloss es zum Jahreswechsel 1994/95 seine Pforten – für immer.
Nach einigen Verkäufen und einer Zwangsversteigerung wurde das Hotel dann im Jahre 2016 abgerissen.